Über den richtigen Umgang mit Fitness-Apps

Messen Sie Ihre Geschwindigkeit technologieüberwacht oder laufen Sie einfach, solange Sie Puste haben? Haben Sie als „Smartwatcher“ ein schlechtes Gewissen, wenn Sie um 19 Uhr noch keine 10.000 Schritte gegangen sind? Die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Fitness-App und Smartwatch spaltet: Die einen schwören auf die technologische Trainingsüberwachung, die anderen setzen auf die Kenntnis des eigenen Körpers und der Kraftreserven.

Eines steht fest: Die Branche boomt! Auf 121 Millionen Euro wird der Markt für Fitness-Apps in Deutschland geschätzt, etwa jede zehnte App ist eine Sport-App, hierzulande nutzt gut jeder fünfte Sportler eine solche. Zur Sport-App-Nutzung gibt es bereits Studien. Während die einen Wissenschafter Fitness-Apps als Motivationspush beschreiben, warnen die anderen vor Übermotivation aufgrund der nun vorliegenden Transparenz der sportlichen Leistung.

Sport und Bewegung darf keinen Stress erzeugen
Ähnliches beobachtet auch Bernd Haas, Sportwissenschafter und OPTIMUM-Coach in der Heiltherme Bad Waltersdorf: „Die Tools für unsere Gesundheit werden immer intelligenter. Sie können den Schlaf messen, den Stress, die Schritte, Sättigungswerte oder den Sauerstoff, haben aber dennoch eine Schattenseite: Sie können Leistungsdruck erzeugen. Das ist nicht optimal, weil dadurch auch das Stresslevel erhöht wird.“ Der Sportcoach erlebt immer wieder, wie Menschen abends panisch werden, weil sie die geforderten 10.000 Schritte noch nicht erreicht haben und gehen noch schnell zwei Mal um den Häuserblock. Doch darum gehe es nicht, ergänzt er:

Sport und Bewegung sollen Spaß machen und keinen Druck erzeugen.

Die Crux mit der Smartwatch und den 10.000 Schritten

Ob es nun die vielfach zitierten 10.000 Schritte täglich sind oder die immer gleiche Laufrunde, die dadurch spannend wird, weil man die jeweiligen Trainingsergebnisse endlich vergleichen kann: Ohne ein definiertes Ziel macht eine technische Unterstützung nur wenig Sinn. Praktisch findet Bernd Haas die Fitnesstools zum Dokumentieren im Leistungssport, also vor allem dort, wo es um konkrete Ziele geht. „Bei Leistungssteigerung sind Apps und Tools durchaus von Vorteil, weil rückwirkend alle Trainings aufgerufen und verglichen werden können. Im Vernetzen der Geräte und Apps unter mehreren Sportlern ist es auch möglich, sich in einer Gruppe zu motivieren. Und zuletzt gibt es viele Apps auf dem Markt, die mit spielerischem Zugang einfach Spaß machen. Ein verregneter Golf- oder Kegel-Sonntag auf der Nintendo kann ja durchaus bereichernd sein“, so Haas. Was man unbedingt wissen sollte: Die Messungen der smarten Tools kommen naturgemäß zu verschiedenen Ergebnissen. So kann die Pulsmessung über das Handgelenk nie so präzise sein wie die über den Pulsgurt. Und die Crux der 10.000 Schritte ist die, dass nur Bewegungen gemessen werden, und so wird das „Herumfuchteln“ mit den Händen auch als Schritte gezählt.

Für die gemütliche Radrunde braucht es keine App

Bevor man nun eine Fitness-App herunterlädt, um neu mit dem Sporteln zu beginnen, sollte man die sportwissenschaftliche Empfehlung von Bernd Haas beherzigen: „Als erstes gilt es, den (gesundheitlichen) Ist-Zustand zu analysieren und dann erst klare sportliche Ziele zu definieren“, sagt Bernd Haas. „Da geht es auch um die Frage, ob man beim Sport in moderatem Rahmen, etwa beim Spaziergang oder der gemütlichen Runde mit dem Rad, überhaupt technische Tools braucht. In jedem Fall sollte bei Verwendung von digitalen Gesundheitstools nicht auf das Know-how und die Beratungsleistungen eines Trainers verzichtet werden. Mit dem Programm OPTIMUM®, das in der Heiltherme Bad Waltersdorf angeboten wird, setzen wir genau das um – mit großem Erfolg.“

Sinnvoller Einsatz von Technik im Bereich Gesundheit

Auf die ausgewogene Mischung aus Technik und Beratung kommt es an. Sport, Ernährung und Entspannung als Eckpfeiler eines gesunden Lebensstils.

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