HINTER DEN KULISSEN: die Betriebsfeuerwehr
Vor 20 Jahren wurde die Betriebsfeuerwehr Heiltherme Quellenhotel Bad Waltersdorf gegründet. Die Mannschaft wurde aus der Belegschaft rekrutiert. „Hinter den Kulissen“ gibt Prokurist und Thermenleiter Erich Weinzettl Einblick in die Arbeit der Wehr. Für ihn bedeutete die damalige Gründung der Betriebsfeuerwehr zum Schutz der Gäste und Belegschaft, „in sechs Monaten von 0 auf Feuerwehrkommandant“ durchzustarten.
Nur aus Quereinsteigern setzte sich die Betriebsfeuerwehr der Heiltherme im Gründungsjahr 2002 zusammen. Für Erich Weinzettl und seinen Kollegen – beide vom damaligen Geschäftsführer der Heiltherme zum künftigen Kommandanten bzw. Kommandanten-Stellvertreter bestimmt – hieß es, binnen sechs Monaten an der Landesfeuerwehrschule in Lebring die Kommandantenausbildung zu absolvieren. „Normalerweise dauert so etwas bis zu 2 Jahre. Wir wurden vom Dienst freigestellt und haben uns ein halbes Jahr lang nur auf die Ausbildung konzentriert, nur so war das möglich“, erinnert sich Weinzettl zurück.
Reine Männersache?
Zum Schutz der Gäste und des Personals gibt es aktuell 13 Kameraden – drei von ihnen sind von Anfang an dabei. Derzeit ist es nur den männlichen Angestellten der Heiltherme möglich, Mitglied der Betriebsfeuerwehr zu werden. Das liege aber nicht am mangelnden Interesse der Kolleginnen, betont Weinzettl. Verantwortlich für die reine Männertruppe derzeit ist nur die bauliche Beschränkung. Voraussetzung für die Aufnahme von Feuerwehrfrauen sind getrennte Kabinen- und Sanitäranlagen – für eine so kleine Einheit sei das nicht möglich. Enorme Unterstützung gibt es allerdings von den Kolleginnen in der Verwaltung, wie zum Beispiel Eva Possmann und früher GF-Assistentin Margit Resetarits, die Sitzungen koordinieren, protokollieren und vieles mehr.
Hauptaufgabe ist die Prävention
Spezialisiert ist die Betriebsfeuerwehr in der Heiltherme Bad Waltersdorf auf Einsätze mit schwerem Atemschutz. Das heißt, verqualmte Räume sind das Spezialgebiet der Heiltherme-Kameraden. „Darauf ist unser ganzes Equipment ausgelegt – von Atemschutzflaschen bis Masken“, so der Kommandant. Ein eigenes Feuerwehrfahrzeug gibt es hingegen nicht. Hauptaufgabe der Wehr ist die Prävention – oder wie es in der Feuerwehrsprache heißt: vorgelagerter Brandschutz. Wenn etwa die Brandmeldeanlage anschlägt, gilt es zu klären, ob es sich um einen echten oder einen Fehlalarm handelt. Ausrücken mussten die Mitglieder der Betriebsfeuerwehr bisher nur zu kleineren Küchenbränden oder wenn ein Aschekübel wegen einer nicht gelöschten Zigarette zu qualmen begann. Größere Brände gab es bisher zum Glück nicht. Bei Großeinsätzen bekäme die Betriebsfeuerwehr natürlich entsprechende Rückendeckung durch die Ortsfeuerwehr Bad Waltersdorf, die vom Feuerwehrauto angefangen natürlich über ein umfangreicheres Equipment für größere Einsätze verfügt.
Monatliche Übungen unter realistischen Bedingungen
Die meisten „Einsätze“ sind jedoch die monatlich abgehaltenen Übungen unter realistischen Bedingungen. „Hier proben wir mit schwerem Atemschutz in verrauchten Räumen den Ernstfall, um stets für das Wohl unserer Gäste sorgen zu können“, sagt Erich Weinzettl. Zudem werden die rund 216 Feuerlöscher auf dem Gelände der Heiltherme und des Quellenhotels regelmäßig gewartet. Für den Kommandanten selbst ist es auch nach 20 Jahren noch immer eine große Freude, der Betriebsfeuerwehr anzugehören, und überaus spannend, die sich laufend ändernde Technik und Ausbildung mitverfolgen zu können. „Wir erleben aber auch seitens unserer Gäste immer wieder eine große Wertschätzung für diese Arbeit. Zum Beispiel wenn Gäste eine unserer Übungen interessiert mitverfolgen.“ Darüber freuen sich Erich Weinzettl und seine Kameraden sehr.